Vorsicht beim Jobwechsel: unangenehme Überraschungen vermeiden
Erfahren Sie in dieser Kolumne, welche unliebsame Überraschungen ein Stellenwechsel mit sich bringen kann und worauf Sie vorher achten sollten
Unser Chef wird Ihnen gefallen
Eigentlich hätte er dies schon an seinem ersten Tag wissen müssen, als ihn seine neuen Kollegen mit den Worten begrüßten: „Unser Chef wird Ihnen gefallen. Das ist bei uns so Vorschrift!“
Vielleicht hatte er in seiner Begeisterung für die neue Stelle auch den Hinweis überhört: „So oder so machen Sie sich hier unbeliebt: für Faulheit – beim Chef. Für Fleiß – bei den Kollegen.“
Verlockendes Einstellungsgespräch
Dabei klangen die Worte beim Einstellungsgespräch sehr verlockend: „Bei uns ist jeder sein eigener Chef!“
Dass dies von oben mehrmals täglich kontrolliert wird, erfuhr er erst später von der Sekretärin seines Vorgesetzten. Sie folgte ihrem Chef, wohin sie wollte. Denn ihre Leistung wurde nicht mit der Anschlagzahl am PC, sondern am Schlag ihrer Wimpern gemessen
„Er hat ein Herz aus Gold,“ schwärmte sie, „nur härter!“
Erwartungen gerecht werden
Wie sollte der Neuling auch den vielen unausgesprochenen Erwartungen gerecht werden?
„Machen Sie es am besten so, wie ich es machen würde“, riet ihm der Vorgesetzte, „und so schnell wie möglich!“
„Lös uns unsere Probleme, ohne dass wir viel dafür tun müssen“, verlangten die Mitarbeiter.
„Respektiere unsere Leistung und bringt uns neue Ideen, ohne dass unsere Arbeit entwertet wird“, forderten die Kollegen
Unangenehme Aufgabe
Wie sollte er da vor gehen, wenn es seine Aufgabe war, eine neue Dienstwagenreglung durchzusetzen:
bei der in seiner Abteilung ein Auto gestrichen und die Dienstwagen der anderen Bereiche um eine Klasse gesenkt wird?
„Machen Sie sich darüber keine Sorgen“, beschwichtigte die Sekretärin. „Der Chef organisiert von Zeit zu Zeit den Betrieb völlig um. Das schadet aber nichts, weil ja alles beim Alten bleibt“.
Nicht klüger sein als der Chef
„Und machbar ist alles, was der Chef versteht!“ beruhigte sie ihn.
„Doch wer klüger als der Vorgesetzte sein will, ist dumm,“ warnte sie. „Da ist unser Chef völlig unbestechlich.
Er nimmt nicht einmal gute Ratschläge an, denn Ratschläge sind wie Schläge und wer möchte schon gerne geschlagen werden?"
Lieber Radfahren - als Laufbursche
„Natürlich herrscht bei uns der offene Meinungsaustausch,“ gibt ein Kollege zu verstehen. „Ich gehe mit meiner Meinung zum Chef und komme mit seiner wieder.
Denn wer einen schlechten Draht zum Chef hat, dem nutzt eine gute Beziehung zur Arbeit wenig! Der wird dann schnell zum Löschpapier für die Kleckse, die der Vorgesetzte macht.
Deshalb: Lieber Radfahren beim Chef, als dessen Laufbursche sein!“
Fazit
Furchtbar viele Menschen verwechseln schlechte Führung mit Schicksal.
Allein die Menschen entscheiden, wen sie mit der Führung beauftragen.
Doch wer gut sitzt, der sucht keinen neuen Sessel. Ansonten gilt: Vorsicht beim Sesselwechsel!
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